Maximilian von Schenkendorf: Zitate

Es ist die süße Frühlingslust,
Es sind der Hoffnung Farben,
Die nimmermehr in Menschenbrust
Entschliefen, noch erstarben.
Sie brechen vor in grüner Glut,
Die Freiheits-Lust, der Freiheits-Muth,
Die haben mich ergriffen.

Jägerlied (Juli 1813)

Freiheit, die ich meine,
Die mein Herz erfüllt,
Komm’ mit keinem Scheine,
Süßes Engelbild.

Magst du nie dich zeigen
Der bedrängten Welt?
Führest deinen Reigen
Nur am Sternenzelt?

Auch bei grünen Bäumen
In dem lust’gen Wald,
Unter Blütenträumen
Ist dein Aufenthalt.

Ach! das ist ein Leben,
Wenn es weht und klingt,
Wenn dein stilles Weben
Wonnig uns durchdringt.

Wenn die Blätter rauschen
Süßen Freundesgruß,
Wenn wir Blicke tauschen,
Liebeswort und Kuß.

Aber immer weiter
Nimmt das Herz den Lauf,
Auf der Himmelsleiter
Steigt die Sehnsucht auf;

Freiheit (1813)

Mildes Schwimmen, süßes Schweben,
Stille wunderbare Fahrt,
Alles Lieben, alles Leben
Hat in dir sich offenbart.
Blick, du wirst hinabgezogen
In die tiefe, grüne Flut,
Und ein Bild entsteigt den Wogen,
Freiheit, unser höchstes Gut!

Zur Hochzeit des Senators Gildemeister zu Bremen mit der Jungfrau Stolz zu Zürich (1816)